Rasch schlage ich das Magazin wieder zu, in dem ich gerade geblättert habe, als mein Kollege hereinkommt. Privates Lesen ist am Arbeitsplatz natürlich verboten. Und erst recht verboten ist das Lesen von erotischer Literatur und das Anschauen von erotischen Bildern und Nacktfotos ... Aber ich konnte einfach nicht anders.
Gestern Abend hat eine sehr gute Freundin mich besucht. Sie ist Model; und zwar ein Erotik Model. Ganz stolz brachte sie mir dieses Hochglanz-Magazin mit, in dem die ersten Bilder von ihr erschienen waren. Es gab auch Nacktbilder in dem Heft, aber sie war nicht nackt abgebildet, sondern in einem Outfit ganz aus glänzendem Lack, zusammen mit zwei anderen Girls, ebenfalls in Lack.
Die Fetisch Girls, stand unter dem Bild. Okay, dass Lack etwas mit Fetisch Erotik zu tun hat, das wusste ich bereits – allerdings nur in der Theorie. Wie aufregend es real ist, solche Fetisch Frauen in ihrem perfekten Outfit zu betrachten, war mir vorher nicht klar gewesen. Gleich beim ersten Blick erfasste mich ein ganz merkwürdiges Kribbeln zwischen den Beinen, das bis jetzt nicht aufgehört hat.
Ich war froh, als meine Freundin mir großzügig das Magazin da gelassen hat. Die eine Seite mit den Fetisch Girls ist schon ganz abgegriffen. Übrigens habe ich erst durch den Artikel, der das Bild voller Fetisch Erotik begleitete, erfahren, dass meine Freundin wirklich zu den Fetisch Frauen gehört und sogar Fetisch Telefonsex macht. Brennend beneide ich sie im Augenblick darum.
Wie sehr wünsche ich mir, meine Erziehung einfach wie einen alten Mantel ablegen zu können, die mir beigebracht hat, dass es sich für Mädchen nicht schickt, so herumzulaufen, so offen aufreizend und unanständig; wie sehr wünsche ich mir, einfach hemmungslos genau das tun zu können, was meine Freundin so unbekümmert macht und wobei sie sich sogar fotografieren lässt. Ich möchte auch ein Fetisch Girl sein. Nur bin ich viel zu gehemmt und schüchtern.
Hastig versuche ich, das verräterische Fetisch Magazin in meinem Schreibtisch zu verstauen, damit mein Kollege nicht sieht, womit ich mich gerade beschäftigt habe. Allerdings bin ich über sein hereinplatzen so erschrocken, dass meine Finger mir nicht richtig gehorchen wollen. In meinem Ungeschick lasse ich das Magazin fallen. Es landet aufgeschlagen auf dem Boden. Aufgeschlagen natürlich auf der Seite mit den Fetisch Girls.
Mein Kollege pfeift durch die Zähne. "Das sind aber mal richtig sexy Girls!" sagt er bewundernd. Es kommt kein Wort des Vorwurfs, dass ich mich im Büro mit Fetisch beschäftige, und er macht sich ganz offensichtlich auch nicht über mich lustig. "Das würde dir übrigens auch hervorragend stehen, ein solches Lack Fetisch Outfit", ergänzt er mit einer Kopfbewegung in Richtung des Magazins. Ich werde rot, und obwohl meine Finger zittern, schaffe ich es jetzt endlich, das Heft in eine Schreibtischschublade zu werfen und sie zu schließen.
"Du hast ja recht", bemerkt mein Kollege seufzend. "Bei der Arbeit hat das nichts zu suchen. Aber hast du nicht Lust, mit mir mal abends wegzugehen? Wenn du auf Fetisch stehst – ich bin ganz verrückt danach, und ich weiß, am nächsten Wochenende ist hier eine tolle Fetisch Party. Vielleicht können wir ja zusammen hingehen?"
Ich stammele eine Antwort, die er als ja versteht. Und erschrecke über mich selbst. Habe ich mich da etwa gerade selbst überlistet und mich gezwungen, meine Hemmungen zu überwinden? Jedenfalls muss ich bis zum nächsten Wochenende, bis zur Fetisch party, ein Fetisch Outfit besitzen; und dann muss ich es tragen. Meine Haut brennt wie Feuer vor Aufregung, wenn ich daran denke.
Aber ich weiß genau, was ich heute Abend als erstes tue. Ich rufe meine Freundin an. Die kann mir bestimmt helfen. Ich selbst weiß nicht einmal, wo ich Fetisch Kleidung herbekomme, was es alles gibt an Fetisch Kleidung, was ich tragen kann – und so weiter. Aber sie wird mich unterstützen. Alles wird gut. Hoffentlich!!!
